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Kairo, ohne Nummer

Standort: Ägyptisches Museum Kairo
Inv.-Nr. unbekannt
Bezeichnung des Stückes: Äußerer- und Innerer Kastensarg

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba D 11, in der Grabkammer des Schachtes 5..
Erwerbung: Fundteilung 1903
Material: Holz
Maße: Äußerer Sarg: L. 205,0 cm; B. 80,0 cm
Datierung: 5. Dynastie
Beschreibung: Die beiden Kastensärge fanden sich noch in situ in einer eigens gearbeiteten Sargnische in der Grabkammer.
Erhaltungszustand:
Der heutige Erhaltungszustand ist unbekannt.
Darstellung und Text:

Bei den Kastensärgen handelt es sich um undekorierte Kastensärge. Der äußere Sarg hatte an den Schmalseiten (vermutlich am Deckel) einen konischen Zapfen, der das Aufsetzen desselben erleichtern sollte. Vgl. dazu Boston, MFA A7272_NS.
Der innere Sarg passte sich genau in den äußeren ein und wies eine mit Rautenmuster dekorierte Bodenplatte auf. Die Mitte jeder Raute war mit einem Loch durchbohrt.

Kommentar: Holzsärge mit einer Rautendekoration und Durchbohrung der selben auf dem Bodenbrett sind mir bislang nicht bekannt. Es scheint auch keine Dekoration zu sein, die sich über das ganze Bodenbrett zieht, sondern nur am Kopfende die ausgewiesenen Durchlöcherung der Rauten aufweist. (Vgl. Tgb. 1903, S. 146)
Technische Angaben:

Außensarg: Der Deckel und die Außenseiten sind gut erhalten, während die Schmalseiten sehr morsch sind.

Innensarg: Ist aus 3 cm dicken Brettern gearbeitet und kann nur in einzelnen Brettern geborgen werden.

Geschichte des Stückes: Beide Stücke kommen am 4. Mai 1903 zur Teilung und fallen dem Ägyptischen Museum Kairo zu.
Zugehörige Objekte:

In Schacht 5:
- Eine hölzerne Kopfstütze (Leipzig, ÄMU Inv.-Nr. 1494)
- Ein Skelett (Verbleib unbekannt)
- Stück eines "Leichentuchs" - (Verbleib unbekannt)

Bibliographie:
Literatur: Donadoni Roveri, Anna Maria, I sarcofagi egizi dalle origine alla fine dell'Antico Regno, Roma, Istituto di Studi del Vicino Oriente - Università, 1969 = Università di Roma - Istituto di Studi del Vicino Oriente. Serie archeologica 16.
Photos:  
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]
S. 128:
S. 128
U 1-3 Brunnen
U1 war schon erbrochen; nur mäßig tief, oben roh bearbeitete Werkstücke, weiter aus dem Fels gehauen: Knochen zerstreut im Sande der Kammer, der noch liegt.
U2 1 ½ m nur  tief, unvollendet.
U3 sicher später.
a war auf allen Seiten geschlossene Kammer, Decke erbrochen,  vom Serdab keine Spur. Kammer aus gut bearbeiteten Werkstücken.
b ebenfalls Kammer, bei x Scheinthür.
U3: Schacht oben rohe Felssteine, unten aus dem Fels gehauen, etwa 7 m tief. Nach Süden eine Grabkammer

S. 129: noch nicht erbrochen.
S. 129
In der Grabkammer in einer Vertiefung ein gut erhaltener Holzsarg, das Holz noch hart, ohne Inschrift. An den beiden Schmalseiten des Sarges je 1 Zapfen (konisch). Y. Der Sarg soll in der nächsten Woche geöffnet werden, für die nächsten Nächte Wächter von den Saiden dort stehen lassen. – Hier mit Hülfe der Weckel’schen Leiter hinuntergeklettert, war aber schwer die große 11 m lange Leiter, ohne sie zu beschädigen, an den Kammern zu lassen. […]

S. 145: […] Völz geht mit Senussi daran, den in Brunnen 3 der Mastaba U (s. S. 128) stehenden Holzsarg zu öffnen u. heraufzuholen. Auch ich mit d. Weckel’schen Leiter runtergestiegen. Der Sarg ist aus sehr starken Brettern gearbeitet; an den Schmalseiten der Deckels hölzerne Handhaben, wie bei den Steinsärgen. In diesem Sarge steht ein zweiter, der

S. 146: sich dem äusseren genau angepasst. Er ist aus sehr dünnen etwa 3 cm dicken  Brettern gearbeitet. Der Boden ist am Kopfende durchlöchert! Das Skelett liegt mit dem Kopf nach Norden; das Gesicht wohl nach Osten. Die Knie sind angezogen. In der NW-Ecke des Sarges eine Kopfstütze, die aus ihrer ursprünglichen Lage gerutscht ist.
S. 146
Der Deckel des Aussensarges vorzüglich erhalten ebenfalls die Bretter der Längsseiten; die Schmalseiten morsch. Aber alle lassen sich noch gut herausschaffen. Der Innensarg kommt nur in einzelnen Brettern heraus; der Deckel u. die eine Längsseite sehr morsch. Die Bretter werden bei unserem Hause deponiert

S. 147: Die beiden Böden sollen morgen herausgeschafft werden. Von Binden oder irgendwelchen Beigaben (ausser d. hölzernen Kopfstütze) keine Spur. […]

S. 149: […]
Senussi holt aus Brunnen b der Mastaba U noch die beiden Böden der Särge heraus; der ganze Boden des innersten Sarges ist merkwürdig gemustert; in der Mitte der Rauten Löcher.
S. 149
Auf dem Holze Reste von Leinwand, wohl von dem Tuche, auf dem der Tote lag.

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 11
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